Andreas Brunner, Historiker und Co-Leiter von QWien – Zentrum für queere Geschichte, spricht über die Flucht queerer Menschen aus dem nationalsozialistischen Österreich und die schwierige Quellenlage zu diesem Forschungsfeld.
Exemplarisch rekonstruiert er die Geschichte der Fotografin und Filmemacherin Erica Anderson (1914–1976) und deren queeren Netzwerken im Exil. Als Erika Kellner in Wien geboren, wurde sie bei ihrer Flucht von einem Netzwerk lesbischer Freundinnen, zu dem auch die Schweizer Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach gehörte, unterstützt.
Nach einer Zweckheirat in England konnte sie als Erica Anderson in die USA einreisen, wo sie als Dokumentarfilmerin erneut auf die Zusammenarbeit mit queeren Freund:innen und Künstler:innen setzen konnte.